Kath. Filialkirche St. Paulus und St. Maria Magdalena

Der Kirchenbau

Über die Vorgängerin der jetzigen Kirche ist bekannt, dass sie 1822 erneut instand gesetzt wurde. Im Visitationsprotokoll von 1830 ist sie "capella antiqua" (alte Kapelle) genannt. In einem Fragebogen von 1846 heißt es: "Der Kirchturm ist ein Überrest des alten Gebäudes, befindet sich zur Ostseite für sich alleine stehend, mit spitzem Helm".


Im Jahre 1842 wird die Kirche Schodens neu erbaut, wobei der alte Turm belassen wurde. Die Halle des Turmes dient als Sakristei. Der niedrigere Turm weist darauf hin, dass schon sehr früh in Schoden eine Kirche gestanden hat. Das Baujahr dieses Turmes dürfte im 12. Jahrhundert liegen. Dies bestätigt auch das Fenster in der Ostwand, welches aus dem 13. Jahrhundert stammt.


Damals hat man eine Mauerverstärkung für das Erdgeschoß angelegt, um dieses Fenster schaffen zu können. Das jetzt zugemauerte Fenster war im Rundbogen geöffnet, "der Bogen und eine Dreipassrahmung" liegen im Sturz. Die Kehlung des Dreipasses begleitet das Fenster bis zur Sohlbank. Es wurde vermutlich zugemauert, als man im 16. Jahrhundert in der Ostwand in Mauertiefe eine Schranknische anlegte. (Wackenroder)

 

Über den Bau der Kirche heißt es in einer Handschrift des Bistumsarchivs Trier, von 1834: "Die Capelle hat zum Patron die hl. Magdalena, sie (die Kapelle) ist 1822 ganz repariert worden, ist 42 Fuß (13,18 m) lang und 16 Fuß (5,02 m) breit. Hat keine Güter, aber ein Capital von 235 Thalern (705 Mark).
(BAT Abt. 95. Nr. 332)


Die Dokumentation "Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 2.1" berichtet über die Kirche wie folgt:
Vom Friedhof und dem mit Linden bestandenen Vorplatz umgebener Saalbau in südöstlicher Ausrichtung. Die 1842 errichtete Kirche steht in der Tradition der schlichten Kapellen im Trierer Land, Der dreiseitige Chorschluss stößt an den romanischen Ostturm der Vorgängerkirche. Der zweigeschossige Turm des 12. Jh. unter Zeltdach gab die Traufhöhe für den Saal bau vor. Der ursprünglich als Chorturm anzusehende und dann als Sakristei dem Neubau einbezogene Turm zeigt rundbogige Schaufenster. Der Neubau des Saales von 1842 in klassizistischen Formen, betont durch eingenischte Rundbogenfenster. Putzbau mit sparsamen Sandsteinelementen, an der südlichen Langhauswand verschiefert. Dem 1945 zerstörten neugotischen Dachreiter ersetzt ein schlichter, kastenförmiger Aufbau. Im Innern Voutendecke; die hölzerne Empore um 1900. Der neugotische Hochaltar mit den sich auf die Kirchenpatrone beziehenden Gemälden Noli me tangere und Sauluslegende; darüber Kreuzigungsgruppe. Von den neu klassizistischen Nebenaltären von um 1900 einer zum Zelebrationsaltar umgearbeitet.


Die schlichte Giebelfront wird beidseitig des Portales von den Denkmälern für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges bereichert. Links eine das Relief einer Kreuztragung einschließende, rundbogige Kunststeinädikula mit zeitentsprechender Ornamentik (sign. Jockers, Merzig, 1923).

 

(Kirche um 1938)(Kirche um 1938)

Kirche


Die Glocken der Schodener Kirche

Die Glocken der Schodener Kirche aus dem Jahre 1772 wurden 1941 für die Kriegsindustrie beschlagnahmt. Im April 1949 wurden in Schoden die neuen Glocken geweiht, die 1948 unter Pastor Johann Müller gegossen worden waren.

 

Die größere Glocke, 130 kg, Ton e, ist den Kirchenpatronen St. Paulus und Maria Magdalena geweiht.
Inschrift: Heiliger Paulus, großes Vorbild,
hilf, im Glauben stark zu sein,
Magdalena, Schutzpatronen,
gieß uns Deine Liebe ein.
Heiliger Paulus und heilige Magdalena, bittet für uns.

 

Die zweite Glocke, 85 kg, Ton g, ist der Mutter Gottes geweiht.

Inschrift: Maria, bitt an Gottes Thron
für uns bei Jesus, Deinem Sohn,
daß wir ihm treu und allezeit
und bei Euch sind in Ewigkeit!

 

Größere Glocken waren für den damaligen Dachreiter nicht tragbar.

 

Nachdem in Jahre 1992 der Kirchturm erneuert wurde und eine größere Höhe bekommen hatte, wurde am 20. September 1992 durch Domprobst Hermann Josef Leininger im Beisein von Pastor Nickels, Diakon Fisch, Ortsbürgermeister Zeimet, den Vorsitzenden von Pfarrverwaltungs- und Pfarrgemeinderat sowie dem Vorstand der Gehöferschaft Schoden als Paten eine neue Glocke für die Schodener Kirche geweiht.

 

Die von der Gehöferschaft Schoden gestiftete und von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossene St. Hubertusglocke mit einem Gewicht von 240 kg und dem Ton cis klingt seitdem neben der bisherigen größeren Glocke mit dem Ton e.

 

Inschrift: St. Hubertus Schutzpatron,
erflehe uns an Gottes Thron,
daß wir die Schöpfung treu verwaltuen
zum Wohl für Mensch und Tier erhalten.


Die kleinere Marienglocke befindet sich inzwischen im Friedhofsturm auf dem neuen Friedhof der Kirchengemeinde Schoden.

 

Glocke