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Der Name des Ortes

Der Name Schoden ist zuerst erwähnt in Beyer, Urkundenbuch, für das Jahr 816: Scoda; im Jahre 1030: Schoden; um 1220: Sodhe(Schoyde). Müller hält für die richtige Form, von der die Erklärung ausgehen muss „Sodhe": althochdeutsch siudan = sieden, brodeln, davon söd, söt = Brunnen, Quelle, Wasserschwall, nasses Drieschland. „In Oberdeutschland bedeutet das Wort Sumpfwiese, so im 11. Jahrhundert dort Tudinsoda, S und Sch wechseln im An-und Inlaut schon in alter Zeit."
 
„Da der Fluss gerade an den beiden Seiten des Halses mit voller Wasserkraft senkrecht auftrifft, untergräbt er die Halsseiten mehr und mehr; der Hals erhält an diesen Stellen einen „Prallhang" (Steilhang), sozusagen einen dicken Stehkragen; er wird im Laufe der Zeit immer schmaler, bis der Fluss ihn eines Tages durchbricht. Dann verkürzt der Fluss seinen Lauf, er verlässt den Mäander. Der Kopf des Mäanders ist ein Umlaufberg geworden. Bekannt ist der Mäander an der Saar, den man vom Aussichtspunkt „Cloef bei Orscholz" bewundern kann; berühmt auch die Saarschleife bei Serrig (Hammer Blick); herrlich ferner der Blick auf den Saarmäander zwischen Filzen und Kanzem vom Aussichtspunkt gegenüber Hamm."
 
Diese Deutung des Ortsnamens bestätigt A.Hilgers. in einem Beitrag des Heimatkalenders Saarburg 1952, S. 4l. über die Änderungen des Laufes der Saar in der erdgeschichtlichen Entwicklung. Danach umfloss die Saar das Gebiet der heutigen Ortslage Schoden südlich und östlich, nachdem sie zuvor, von Wawern kommend, die „Ayler Kupp" umflossen hatte. Sie bildete also einen Mäander. Bei Biebelhausen war, wie die Zeichnung besagt, der Hals, während der Bergkegel „Ayler Kupp" den Mäanderkopf bildete. Die Wasserkraft des Flusses trifft an den beiden engen Halsstellen (s. die beiden Pfeile) senkrecht auf. ein „Prallhang" entsteht, die Stelle wird immer enger, bis der Fluss sie eines Tages durchbrochen hat. Sein neues Bett ist die gestrichelte Linie. Es führt nun nordwestlich der heutigen Ortslage vorbei. Das alte, frühere Flussbett versiegt und versumpft in der Folgezeit. Damit dürfte die Deutung der Urform des Ortsnamens auch erdgeschichtlich bestätigt sein. Die Verlegung des Laufes der unteren Saar während der erdgeschichtlichen Entwicklung nach M..I. Müller. Die Umlaufberge Beurig-Irsch-Ockfen und Ayl-Wawern-Biebelhausen sind deutlich erkennbar. „Zuerst brach die Saar bei Niederleuken zum Leukbachtal durch, so dass die Irsch-Ockfener Schlinge trockenfiel". Dadurch erhöhte sich der Aufprall am Hals des Mäanders bei Biebelhausen. Der Durchbruch selbst erfolgte verhältnismäßig rasch. „Einen weiteren Ansatz zu einem Mäanderbruch kann man am Sonnenberg (170.1 m) zwischen Wawern und Kanzem erkennen". Als jedoch der Durchbruch bei Biebelhausen erfolgt war. fiel die Wawerner Schlinge trocken. Zu einer anderen Deutung des Ortsnamens gelangt Professor Jungandreas in seinem „Historischen Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosel-Landes", Trier 1962. 816: „Scoda". Im Jahre 953 ,.pertinet.,,Scodam". 973: „hoc est...Scodam". Anfang des 13. Jh. „In Sodhe". 1489: „der Busch zu Ockfen. der da stoisset an Schoden". - Jungandreas fuhrt den Namen auf das vulgärlateinische scotum = Abgabe, Steuer, zurück; das entlehnt ist aus dem germanischen skot. mittelniederdeutsch schot, mittelhochdeutsch schoz. Demnach würde der Ortsname Schoden bedeuten „abgabepflichtiger Ort". (Jungandreas, a.a.O.S. 958). Es bestehen demnach zwei Thesen über die Deutung des Ortsnamens, indes darf man wohl eher der ersten Deutung zuneigen als der zweiten. Ortsbezeichnungen und Ortsnamen spiegeln in aller Regel die spezifische Besonderheit des betreffenden Ortes wider. Dann aber stellt sich die Frage: Welcher Ort war (und ist) nicht abgäbe- und steuerpflichtig? Wohl keiner. Demnach müssten Ortsnamen mit dieser Deutung weithin verbreitet sein, oder aber der Name Schoden geht auf ein Grundwort mit anderer Bedeutung zurück.