Geschichte
Nach älteren Karten zu urteilen, wurde fast das gesamte Land rings um den Ort früher von der Gehöferschaft verwaltet und gemeinschaftlich genutzt. Auf dem Schodener Berg waren nur kleinere Gebiete in Privatbesitz. Meist feuchte Wiesentäler, die auch in trockenen Jahren einen Ernteertrag sicherten. Die Gehöferschaft wurde seit je her von dem aus drei Personen bestehendem, gewählten Vorstand verwaltet. Der Besitz der Gehöferschaft besteht heute ausschließlich aus Holzung. Jedes Jahr wurden drei Gewanne, also Feldabschnitte, zur privaten Nutzung aufgeteilt. Die Nutzung erfolgte in drei Arten: Ginsterhau, Unterhau und Lohhecke. Heute erfolgt nur noch eine bedarfsangepasste Brennholznutzung. Nach dem Kahlschlag wuchs der Ginster in den meisten Hecken besonders gut. Er fand für verschiedene Zwecke Verwendung. Die dickeren Strunken wurden zu Anzündholz verkleinert, die dünneren Zweige als Streu für das Vieh benutzt. Stroh war knapp, da es zum Teil auch verfüttert wurde.
Beim sogenannten Unterhau handelte es sich um das Ausreisern der etwa 10-jährigen Bestände. Diejenigen Hecken wurden durchforstet, die in den nächsten Jahren zur Lohegewinnung anstanden. Dabei wurde der Bedarf an Holz für den häuslichen Backofen und zum Feuern des Viehfutterkessels gewonnen.
Die Eichen-Lohe gewann man in der Zeit des 1. oder 2. Saftstromes. Die jungen Eichenstämmchen wurden unterhalb der ersten Äste mit dem Haubeil "gekränzt", d.h. die Rinde wurde ringförmig um den Stamm durchgeschnitten. Mit dem Loheisen (der Schleiss) wurde die Rinde der Länge nach aufgeschnitten. Mit dem löffelartigen Ende des Loheisens wurde dann die Rinde vom Stamm abgeschält. Dabei musste man bedacht sein, die Rinde als ganzes Stück zu erhalten. Die abgeschälte Rinde wurde dann auf einem aus Lohstangen gefertigten Trockengerüst (das Leer) gelagert. Erst wenn die Lohe nach mehreren Wochen der Lagerung zum Brechen trocken war, bündelte man sie und brachte sie mit dem Kuhfuhrwerk zu einer der vielen Saarburger Gerbereien.
Das Aufteilen der jeweiligen Waldfläche war immer eine Arbeit, die sehr ernst und sehr genau genommen wurde. Zum festgelegten Termin musste jeder Gehöferschaftler oder sein Vertreter erscheinen. Die Grundausrüstung war ein Hiebbeil (Krumm) und ein Taschenmesser. Hier kam dann auch der sogenannte "Rosenkranz" zu seiner Verwendung. Jeder an der Gehöferschaft Beteiligte besaß in diesem Rosenkranz ein Holzkügelchen, auf dem seine eingekerbt war. Dann wurden die einzelnen Kügelchen von der Schnur genommen und in einen Hut geworfen.
Nach intensivem Mischen entnahm einer dann die Kugeln einzeln aus dem Hut und diese wurden in der gezogenen Reihenfolge wieder auf die Schnur gereiht. In dieser Reihenfolge wurde das Land zugeteilt. Das zugeteilte Stück Land musste, da man durch das Unterholz nicht bis zu seinem Ende sehen konnte, je nach Länge in mehrere Etappen (Gemease) eingeteilt werden. Wegen der unterschiedlichen Breiten der einzelnen Messabschnitte musste für jede Messung eine eigene Messlatte (die Rute) gefertigt werden. Die Messung nahm der Vorstand vor. Der Teilnehmer musste an einer Seite des zugeteilten Grundstückes die Grenze mit einem Pfahl markierten, der sein Hauszeichen trug.
Vorstandsmitglieder seit dem Jahre 1925 |
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Benzkirch |
Johann |
1925 |
1933 |
Feilen - Tapp |
Matthias |
1925 |
1933 |
Loch - Feilen |
Nikolaus |
1925 |
1933 |
Bach |
Johann |
1933 |
1949 |
Scheer |
Johann |
1933 |
1949 |
Benz |
Matthias |
1933 |
1952 |
Zimmer |
Nikolaus |
1949 |
1956 |
Koch - Zimmer |
Josef |
1949 |
1978 |
Klein -Philippi |
Rudolf |
1952 |
1957 |
Bach |
Peter |
1956 |
1965 |
Koch |
Nikolaus |
1957 |
1958 |
Bidinger - Feilen |
Peter |
1958 |
1974 |
Fisch |
Aloys |
1965 |
1978 |
Krewer |
Peter |
1974 |
1985 |
Bidinger |
Edmund |
1978 |
1984 |
Schuh |
Emil |
1978 |
1985 |
Bach |
Aloys |
1984 |
1985 |
Maxminer |
Reinhold |
1985 |
1991 |
Kirchen |
Heinz |
1985 |
1994 |
Klein |
Rudolf |
1985 |
heute |
Fisch |
Stephan |
1991 |
2014 |
Loch |
Paul |
1994 |
1997 |
Maxminer |
Erwin |
1997 |
heute |
Krewer |
Rainer |
2014 |
heute |
Interessenten am Thema Gehöferschaft finden weitere Informationen in dem Buch "Die Gehöferschaften im Bezirk Trier" von Heinrich Herrmann, Rechtshistorische Reihe, Band 73. Es handelt sich dabei um eine Arbeit, welche im Wintersemester 1988/89 vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Trier als Dissertation angenommen wurde. ISBN 3-631-42183-4