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30jähriger Krieg 1618 - 1648

Der Dreißigjährige Krieg hatte sich verheerend auf unsere Heimat ausgewirkt. Nicht nur die Einwohner waren teils geflüchtet, teils umgekommen, auch der Viehbestand war vernichtet, der Weinbau zerstört.

 

Im Jahre 1632 zählt Schoden 15 steuerpflichtige Untertanen, am Ende des Krieges sind es nur noch 3.

 

Als steuerpflichtiger Untertan galt der Haushaltungsvorstand, so dass diese Zahlen gleich Haushaltungen sind. Das würde bedeuten, wenn man etwa 6 Personen für eine Haushaltung ansetzt, dass die Einwohnerzahl von Schoden um 1618 etwa 90 betrug und 1648 noch 18.

 

Von den zu Beginn des Krieges vorhandenen 24 Pferden ist am Ende nur noch eins übriggeblieben. An Rindvieh zählte man 20 Stück, bei Kriegsende nur noch eins. Von den 25 vorhandenen Schweinen und von den 40 Schafen war keins mehr übriggeblieben. Der Weinbestand war von 20 Fuder auf 4 zurückgegangen, an Korn waren von 90 Malter nichts mehr übriggeblieben. Die Kriegskosten betrugen 4.000 Reichstaler (12.000 Mark), die Schulden 5.000 Reichstaler (15.000 Mark).

 

Weite Teile Mitteleuropas wurden durch den Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Er hatte Hunger und Seuchen im Gefolge. Auch im Trierischen Erzstift tritt 1635 bis 1637 eine große Hungersnot auf. Ein Franzose Mondissi schreibt: "300 Königstaler vor 20 Schaf gebotten! Ohne sie zu bekommen." Die Soldaten ... haben auch Ratten und Mäus gessen vor Hunger, ein Ratt hat golden 18 Albus, eine kleine Mauß 6 Albus. 1 1/2 Fisch verkauft vor 2 Reichsthaler ... Im Anfang 1636 ist ein Malter Korn verkauft worden vor 144 Reichsthaler. 1637 im Januar Pferds-Heud den Soldaten zu Essen ausgeteilt worden, haben sich darum gerobet".

 

Aber auch in der folgenden Zeit scheinen Not und Hunger nicht gebannt zu sein. 1771 ergeht eine kurfürstliche Verordnung, die wegen der "obwaltenden Frucht-Noth-Zeiten" bestimmt, dass alle Hunde unverzüglich abzuschaffen sind. Nur Metzger, Hirten und auf entlegenen Höfen und Mühlen wohnende Hofleute dürfen weiter Hunde halten. Die Strafe gegen Zuwiderhandelnde beträgt 1 Goldgulden.

 

1789 beginnt die Französische Revolution. Nachdem Saarburg vorübergehend von den Franzosen besetzt war, beginnt man bei Oberleuken und Merzkirchen Befestigungen anzulegen. Zugleich werden 2 Kompanien Soldaten aufgestellt. Von Schoden werden einberufen: Nikolaus Kramp und Johannes Beer.

Im Juli 1794 stehen die Franzosen mit 18.000 Mann noch 2.500 Schritte vor Merzkirchen. Im August sind sie bereits vor Trier und nehmen die Stadt ein. Am 9. Februar 1801 wird im Frieden zu Luneville das linke Rheinufer und damit Schoden an Frankreich abgetreten. Nun läßt Napoleon unter den wehrfähigen Männern Musterung halten. Auch aus Schoden sind Einberufene in der Armee Napoleons, die 1812 den Zug nach Moskau macht. 

 

Durch Hunger und Kälte wird die napoleonische Armee in Rußland aufgerieben. Dennoch vermag Napoleon die Reste zu sammeln. Es kommt zur Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Die verbündeten Armeen folgen den geschlagenen Franzosen über den Rhein. Frankreich muss das linke Rheinufer, das zu seinem Staatsgebiet erklärt war, wieder an Deutschland abtreten. Wir kommen zum Königreich Preußen.

Die Freiheitsbewegung 1848 hat sich mit Windeseile, ohne Telefon und ohne Rundfunk, über Länder und Grenzen verbreitet. Sie wuchs zur Revolution an mit dem Ziel, die Monarchie durch die republikanische Staatsverfassung zu ersetzen. In den einzelnen Orten herrschte Tage und Wochen Feststimmung. Man trug eine schwarz-rot-goldene Kokarde an der Kopfbedeckung, jedermann fuhr in den Wald, fällte Holz nach Herzenslust, in verschiedenen Gemeinden wurde das Gemeindeland aufgeteilt, kurzum: Es herrschte Freiheit, Gleichheit. Die Reservisten wurden einberufen und zur Bekämpfung der Aufständigen nach der Pfalz und nach Baden in Marsch gesetzt. Der Krieg gegen Österreich 1866 hatte versehiedene Teilnehmer aus Schoden. In diesem Kriege ist gefallen:

  • Matthias Maxminer, 24 Jahre, gest. 3.7.1866, Königgrätz

Im Juli 1870 erklärt Frankreich Deutschland den Krieg. Eine französische Armee kommt über Metz-Diedenhofen bis in die Gegend von Sierck. Die deutschen Truppen von Trier über Saarburg-Freudenburg-Weiten-Mettlach. Hier wurde die Saar abgepfählt und Mann und Roß und Wagen zogen durch den Fluß auf das rechte Ufer, dann weiter nach Saarbrücken. Dort kommt es am Spicherer Berg am 6. August 1870 zum Kampf.