Chronik der Feuerwehr
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schoden
Wenn´s brennt, dann kommt die Feuerwehr - das ist auch in Schoden nicht anders. Seit mehr als 125 Jahren dient die Freiwillige Feuerwehr Schoden dem Wohle der Allgemeinheit. Sie hat sich in dieser Zeit stets für die Bürger von Schoden und für deren Hab und Gut eingesetzt. Gemäß dem Feuerwehrspruch „Gott zur Ehr – dem nächsten zu Wehr“.
Das genaue Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Schoden ist leider nirgendwo festgehalten. Aufgrund einer Anzeige in der Ausgabe des Saarburger Kreisblattes vom 28. September 1884 sind zwischenzeitlich Erkenntnisse vorhanden, dass die Wehr schon im genannten Jahr bestand.
In der Anzeige dankte der Vorstand der Feuerwehr Schoden dem Mützenmacher Mathias Würth aus Saarburg, „für die den Mannschaften gelieferten billigen, schönen und dauerhaft gearbeiteten Mützen“. Aufgrund dieses Beleges muss angenommen werden, dass die Feuerwehr schon einige Jahre vorher gegründet wurde, da die Männer wahrscheinlich nicht schon im ersten Jahr des Bestehens der Wehr mit einheitlichen Mützen ausgerüstet werden konnten. Noch im Jahr 1905 bestand die Uniform der Feuerwehr aus diesen besagten Mützen sowie aus einer weiß-roten Armbinde.
Die Motive für die Gründung einer Feuerwehr waren damals mit Sicherheit nicht in der Liebe zur Uniform oder der Gründung eines Vereins zu suchen. Vielmehr war eine Feuerwehr in dieser Zeit eine bittere Notwendigkeit. Die Brandgefahr war zur Jahrhundertwende bei den noch überwiegend mit Stroh gedeckten und mit Petroleumlampen beleuchteten Gebäuden enorm hoch. Gleichfalls gab es mehr landwirtschaftliche Betriebe als heute, was die Gefahr eines Schadensfeuers zusätzlich vergrößerte. Schon für die ersten Feuerwehrmänner in Schoden hatte der Feuerwehrspruch „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ seine Gültigkeit, zumal die Abhängigkeit des einzelnen Bürgers von seinen Nachbarn und der gesamten Dorfgemeinschaft ausgeprägt groß war. Vor der Jahrhundertwende waren in der Regel nur Leder- bzw. Segeltuch-Eimer vorhanden. Bereits im Jahr 1905 war die Feuerwehr Schoden im Besitz einer fahrbaren Doppelkolbenpumpe. Die Pumpe wurde durch die Muskelkraft von 6 Personen über einen Doppelschwengel betätigt und war bis kurz nach dem 2. Weltkrieg vorhanden. Die Gerätschaften waren in einem Gebäude an der jetzigen Hauptstraße untergebracht.
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen verfügte die Schodener Wehr über einen Spielmannszug bestehend aus 10 Musikern. Im Jahr 1955 wurde von der Ortsgemeinde eine motorisierte Tragkraftspritzenpumpe TS 4 angeschafft; diese wurde auf einen Handwagen verladen. Diese Tragkraftspritzenpumpe wird noch heute im Übungsbetrieb der Jugendfeuerwehr eingesetzt. Im Jahr 1963 glaubte man noch, dass die Freiwillige Feuerwehr Schoden erst 60 Jahre bestand. Damals wurde in Schoden das XIV. Kreisfeuerwehrfest, verbunden mit dem 60-jährigen Jubiläum gefeiert. Anlässlich einer Aktion des Landes-Brandschutzsamtes erfolgte im Jahr 1963 die Beschaffung von 3 Atemschutzgeräten.
Im Jahr 1965 zog die Feuerwehr in einen Garagenraum bei der damaligen Volksschule um. Das Platzangebot vor dem Gebäude war hier bedeutend besser, doch die Raumfläche selbst war aufgrund der höheren Gerätezahl bald auch schon nicht mehr ausreichend.
Auf der Gemeinderatssitzung vom 25. Februar 1966 wurde die Anschaffung einer Tragkraftspritzenpumpe TS 8/8 beschlossen, da nach Ansicht der Feuerwehrleute die vorhandene TS 4 für die Gemeinde Schoden nicht mehr ausreichend war. Des Weiteren musste zum Transport der TS 8/8 ein entsprechendes Fahrzeug beschafft werden. Bereits im Jahr 1967 konnte die neue TS 8/8 (VW-Motor) in Dienst genommen werden. Von der Gemeinde Serrig wurde ein gebrauchter Tragkraftspritzenanhänger (TSA) übernommen. Vor dem Saarausbau musste die Feuerwehr regelmäßig bei Hochwasser zum Leerpumpen der Keller ausrücken. Hierfür wurde im Jahr 1978 eine Tauchpumpe T-6-L angeschafft.
Nach dem Übergang der Feuerwehr in die Trägerschaft der Verbandsgemeinde wurde ein ehemaliges Kelterhaus an der Hauptstrasse als zukünftiger Standort der Feuerwehr bestimmt. Der gesamte Schulungsraum im Keller des Gebäudes sowie der größte Teil des Gerätehauses mit seinen Einrichtungen wurde in Eigenleistung erstellt. Nach Vollendung der Umbauarbeiten konnte das Gebäude am 1. Mai 1982 feierlich eingeweiht werden. Das Stiftungsfest „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schoden“ wurde vom 30. Juni bis 2. Juli 1984, verbunden mit den XI. Feuerwehrtagen der VG Saarburg, gefeiert.
Der Wunsch nach einem eigenen Fahrzeug wurde 1988 erfüllt. Am 18. November 1988 wurde ein gebrauchtes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) von der Feuerwehr Taben-Rodt übernommen. Nach einigen Instandsetzungs-arbeiten war das Fahrzeug am 18. Februar 1989 einsatzbereit. Zudem erfolgte im gleichen Jahr die Installation einer Funksirene auf dem Gebäude am Dorfplatz. Im Jahr 1991 wurde das neue Tragkraftspritzenfahrzeug vom Typ „Mercedes-Benz 310“ beschafft. Die Einsegnung und Übergabe des Fahrzeuges erfolgte am 2. Juni 1991 anlässlich des Tags der offenen Tür.
Am 30. Dezember 2003 wurde der Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schoden e.V.“ als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der aktiven Feuerwehr gegründet. Am 5. April 2004 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Laut Satzung hat der Verein die Aufgabe, den Brand- und Katastrophenschutzes zu fördern. Oberste Ziel ist es, die Einsatzbedingungen der Feuerwehr zum Wohle aller Bewohner zu verbessern.
Im Jahr 2006 wurde ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Schoden aufgeschlagen. Unter dem Motto „Komm mach mit! Sinnvolle Freizeit in der Jugendfeuerwehr“ wurde die Jugendfeuerwehr Schoden gegründet. Als erster Jugendfeuerwehrwart wurde Ralf Knospe gewählt. Um einem dem Alter der Jungfeuerwehrleute entsprechenden Übungsbetrieb der Jugendfeuerwehr sicherzustellen, erfolgte im Januar 2006, die Anschaffung eines Anhängers sowie der entsprechenden Gerätschaften. Am 3. April 2006 nahmen 20 Jungfeuerwehrleute den Übungsbetrieb auf. Das Gründungsfest wurde am 9. und 10. September 2006 im Bürgerhaus gefeiert. Durch intensives Training konnten die Jungfeuerwehrleute im Rahmen dieser Veranstaltung bereits eine gelungene Schauübung vortragen.
Seit dem Jahr 2007 lädt die Freiwillige Feuerwehr Schoden zur Förderung der Bindung zwischen Bevölkerung und Feuerwehr jährlich zum Neujahrsempfang ein.
Im September 2008 sind mit Theresa Fisch und Beate Weber die ersten Feuerwehrkameradinnen in die aktive Wehr aufgenommen worden.
Das 125jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Schoden verbunden mit den XXV. Feuerwehrtagen der Verbandsgemeinde Saarburg wurde vom 21.08. bis 23.08.2009 erfolgreich rund um das Gerätehaus gefeiert.
Am 30.08.2010 erfolgte die Unterzeichnung der Vereinbarung über den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Schoden und zwar zwischen der Verbandsgemeinde Saarburg, der Ortsgemeinde Schoden und dem Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schoden e.V.“.
Viel Vorarbeit war notwendig bis mit dem Bau begonnen werden konnte, aber aufgrund Schimmelpilzbefalls an den Wänden des bisherigen Standortes eine, zu diesem Zeitpunkt, überfällig Entscheidung.
Am 21.10.2010 erfolgte der bauliche Startschuss des neuen Feuerwehrgerätehauses. Bereits am 24.06.2011 konnte die Straussfeier stattfinden und am 01.09.2012 erfolgte dann der Umzug in das neue Domizil.
Die Einweihungsfeierlichkeiten mit der Einsegnung des Gebäudes und der Gebäudeübergage an die Verbandsgemeinde Saarburg durch den Bauherrn den Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schoden e.V.“ erfolgte am 22.09.2012.
Daten rund um den Bau:
- Bauherr Freunde der FF Schoden e.V
- Bauzeit
- Baubeginn 21.10.2010
- Richtfest 24.06.2011
- Einweihung 22.09.2012
- Nutzfläche
- Fahrzeughalle 100 m²
- Lagerraum/Technik 53 m²
- Schulungsraum 48 m²
- WC Damen/Herren 8 m²
- Flur 8 m²
- Gesamt 217 m²
- Baukosten 230.000 EUR
- Finanzierung durch:
- Land Rheinland-Pfalz 0 EUR
- Verbandsgemeinde Saarburg (Aufgabenträger) 130.000 EUR
- Freunde der FF Schoden e.V. 100.000 EUR
- Erbrachte Eigenleistung 4529 Stunden
In Zeiten immer knapper werdender Mittel, war es der Feuerwehr gelungen dieses Gebäude in Schoden zu realisieren.
Auf die Beantragung eines Landeszuschusses wurde verzichtet. Durch diesen Schritt konnte eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahme realisiert werden.
Der Aufgabenträger stellte seinen Eigenanteil für den Neubau des Geräteshauses zur Verfügung. Die Ausfinanzierung der Baumaßnahme erfolgte durch den Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schoden e.V.“. Dies war nur durch ein sehr hohes Maß an Eigenleistung zu erbringen. Zudem finanzierte der Verein die komplette Ausstattung des Feuerwehrgerätehauses.
Ein gewagtes Projekt wurde durch die Mannschaft zielorientiert fertig gestellt.
Am 28.01.2013 erfolgte der Ankauf eines Mannschaftstransportfahrzeugen „Ford Transit FT 300 M“ durch den Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schoden e.V.“. Die notwendigen feuerwehrspezifischen Umbaubauarbeiten wurden in den Folgemonaten in Eigenregie durchgeführt. Bereits im Juli 2013 konnte das neue Fahrzeug in Dienst gestellt werden.
Die Einsegnung des neuen Mannschaftstransportfahrzeuges erfolgte im Rahmen der Veranstaltung „130 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schoden“ am 13.07.2014.
Derzeit sind 25 Feuerwehrkameradinnen und –kameraden sowie 10 Jungfeuerwehrleute in der Wehr aktiv. Darüber hinaus sind noch 13 Kameraden in der Alterswehr tätig.
Ab der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sind die Wehrführer der Schodener Feuerwehr namentlich bekannt:
- Nikolaus Bidinger-Kees 1884 – 1903
- Peter Thomm-Lorenz 1903 – 1920
- Johann Philippi-Michels 1920 – 1945
- Michel Bidinger-Müller 1945 – 1947
- Matthias Kopp-Schwindt 1947 – 1953
- Peter Benzkirch 1953 – 1980
- Walter Maas 1980 - 2003
- Klaus Linster 2003 - 2018
- Sven Maxminer seit 2018