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Die Brandwache in Schoden

Brandhaken

Bis zum Jahre 1831 war es Brauch, daß der Nachtwächterdienst in den einzelnen Gemeinden Nacht für Nacht von einem anderen erwachsenen männlichen Angehörigen der Gemeinde ausgeübt wurde.

 

Im Dezember 1831 verbietet die Königliche Regierung das „reihenweise Wahrnehmen des Nachtwächterdienstes" in Gemeinden von mehr als 30 Feuerstellen (Haushaltungen). Statt dessen müsse ein eigens berufener und vom Friedensrichter vereidigter Nachtwächter angestellt werden.

 

Dieser alte Brauch der Nachtwache, die insbesondere auf Schadenfeuer zu achten halte, hat sich in Schoden weiter erhalten. Hier war dann nicht mehr so sehr die Wache der Nacht gefragt, als vielmehr während des sonntäglichen Gottesdienstes, an dem zu damaliger Zeit die gesamte Gemeinde zunächst in Irsch, später in Ockfen teilnahm.

 

Die Brandwache wurde von Haus zu Haus weitergegeben, d.h. jeweils ein erwachsener Angehöriger der Gemeinde, der während des Sonn- und Feiertags-Gottesdienstes durch den Ort zu gehen hatte und Obacht gab, ob irgendwo ein Schadenfeuer entstehen konnte.

D azu war ihm eine Art Feuerhaken, der an einer Stange befestigt war. als Hilfsmittel mitgegeben. Dieser Brandhaken wurde von Haus zu Haus nach erfolgtem Umgang weitergegeben. Bis in die Zeit um 1940 wurde diese Aufgabe sehr gewissenhaft ausgeführt. Nach dem zweiten Weltkriege, 1950, wurde sie dann immer lockerer gehandhabt, bis sie um 1955 dann eingeschlafen ist.

 

Wo der altehrwürdige Brandhaken verblieb, ist nicht mehr festzustellen.