Hausmarken und Hausnamen
Die Bedeutung der Hausmarken
Hausmarken haben bereits eine lange Geschichte. Sie tauchten vor dem Erscheinen der Wappen auf und sind mit diesen verwandt. Man nennt sie auch Familienzeichen oder Besitzzeichen und sie haben keinen kriegerischen Ursprung, wie dies bei den Wappen der Fall ist. Sie dienten den Leuten, die des Schreibens unkundig waren, zur Kennzeichnung ihres Eigentums und ihrer Güter. Die Hausmarken waren für die Person repräsentativ und wurden auch zur Bekräftigung von Verträgen benutzt. Kennzeichnend für die Hausmarken war, dass sie einfache Linienzeichen sind und im Gegensatz zu Wappen keine farbliche Bindung haben. Die Besitzzeichen verschwanden mit der Verbreitung der Schrift oder wurden durch Monogramme ersetzt. Im Gegensatz zu den Familienwappen waren diese Hausmarken nur an den ältesten Sohn vererbbar. Die anderen Söhne mussten die Hausmarke erweitern. Die Hausmarken wurden mit dem Aufkommen des Wappens von Bürgern, Bauern und Handwerkern oftmals auch in ihre Wappenzeichen übernommen.
Ihrem Wesen nach sind Hausmarken also Sippenzeichen. Auch in Schoden wurden sie als Eigentumszeichen an beweglichem und unbeweglichem Gerät in Haus und Hof. Als Brandzeichen bei Tieren wurden sie ebenso verwandt wie auf dem Türsturz des Wohnhauses, dem Steinkreuz, dem Grabstein, wie auch als Handzeichen bei Verträgen und Urkunden.
Die Hausmarken haben sich als "Heckenzeichen" in der Gehöferschaft weiterhin erhalten und sind im Rosenkranz der Gehöferschaft zur Kennzeichnung der einzelnen Gehöfer benutzt. (Weitere Infos hierzu unter Gehöferschaft ) -> verlinken
Die Hausnamen
Hausnamen entstanden in einer Zeit, als es noch keine Grundbücher und Hausnummern gab. Wurden Güter geteilt oder errichteten Kinder des Stammhauses eigene Häuser in der gleichen Ortschaft, so mussten sie einen eigenen Namen erhalten. Dazu wählte man den Stammnamen (z.B. „Poor“) und fügte ein Attribut hinzu wie oben (z.B. „Poor-Iäwischt“), mitten, unten, hinten, vorne, neu (z.B. "Poor-Nau") oder machte einen Doppelnamen daraus, indem man den Vornamen des neuen Besitzers (z.B. „Poor-Hampit“ für Johann-Peter) oder seinen Beruf anhängte.
Die Hausnamen wurden nur mündlich überliefert und wurden deshalb im Laufe der Generationen verfremdet. Namen gingen auf Häuser über und wieder zurück auf die Bewohner. Namensgebend waren oft auch die Vornamen der Bauherren (z.B. Schorschen (Georg) oder auch deren Berufe (z.B. Schmitt (Schmied).
Bei näherer Betrachtung der noch benutzten Hausnamen in Schoden kann festgestellt werden, dass sich einige über Hunderte von Jahren im Volksmund erhalten haben.
- „Langen" geht auf eine Vorfahrin dieser Familie — Magdalena Lang — zurück, die im Jahre 1760 einen Weber heiratete und somit diesen Namen aufgab.
- „Flicken“: 1791 heiratete die Maria Flick aus Schoden einen Mathias Annen.
- „Burg": Eine Anna Burg war in Schoden geboren am 15. März 1782.
- „Altennuwens": Bemerkenswert an diesem Namen ist. dass er in den standesamtlichen Akten mehrfach in seiner Schreibweise geändert wurde. Von „Altenoven" im Jahre 1787. aus Ayl kommend, wurde später bei dessen Sohn ein „Altenhoben" und bei dessen Sohn im Jahre 1848 ein „Altenhofen". Die letzte Trägerin dieses Namens verstarb im Jahre 1949 in Schoden.
- „Krampes": Unter diesem Hauszeichen (Heckenzeichen) ist in einer Urkunde aus dem Jahre 1788 ein Johannes Cramp verzeichnet.
- „Finken": Eine Susanna Fink aus Schoden heiratete im Jahre 1826 einen Peter Reinart. Eine Katharina Weber geb. Fink und ein Michel Fink wanderten im Jahre 1856 von Schoden nach Nordamerika aus.
- „Hirden": Der Ur-Ur-Großvater der jetzigen Wagner-Nachkommen, Nicolaus Wagner, gab bei seiner Verheiratung im Jahre 1803 als Beruf „Hirte“ an. In seiner Heiratsurkunde, die zu dieser Zeit in französischer Sprache abgefasst wurde, steht das Wort „Pätre" = Hirte.
Ortsnamen als Familiennamen
Familiennamen, welche sich auf einen Ortsnamen beziehen, gibt bzw. gab es in unserer Gegend sehr häufig, zum Beispiel: Metzdorf, Oberbillig, Ockfen, Irsch, Ayl, Fisch, Clüsserath, Konz, Kirf, Nennig, Trierweiler, Lieser, Wehr, Oberkirch und Schoden. Mit Sicherheit hatten diese Namensträger in der Vorzeit Bezug zu den Dörfern und Städten gleichen Namens.
Schoden als Familiennamen
ist zwar im engeren Bereich unseres Ortes seltener, doch in der Eifel öfters vorzufinden. So zum Beispiel in Hiekeshausen, Neurath, Arzfeld, Bitburg, Bleialf. Büdesheim, Duppach, Jünkerath. Krautscheid, Lambertsberg, Lützkampen, Mettendorf.
- 1728 in Oberemmel Hubert Schoden,
- 1743 in Oberemmel Johanna Schoden,
- 1750 in Krettnach Mathias Schoden,
- 1765 in Oberemmel Susanna Schoden.