Die Schule in Schoden
(Auszug aus der Schulchronik der kath. Volksschule Schoden)
Obschon im vorigen Jahrhundert (18. Jahrhundert) der Schulunterricht dürftig und mangelhaft war, der Schulbesuch mangels des Schulzwanges nur vom guten Willen der Eltern anheimgegeben war, so hatte doch Schoden Ende des vorigen Jahrhunderts ein Schullokal. Dieses Schullokal war aber auch gleichzeitig die Wohnung des Gemeindehirten.
In diesem Hause welches auch “Hirtenhaus” und nicht “Schulhaus” genannt wurde, lebten Hirt und Lehrer zusammen.
Beide wurden unter Vorbehalt einer jederzeitigen Kündigung durch die Gemeinde gedungen. Anfangs bestand nur eine sogenannte “Winterschule”. Ein Lehrer dieser Schule war ein gewisser Michel Hein, seines Standes war derselbe Bauer oder Tagelöhner. Seine Bezahlung betrug pro Winter 8 Taler. Die Beköstigung (Essen und Trinken) erhielt er nebenbei unentgeltlich, durch den sogenannten “Wandeltisch”.
Das hieß im wöchentlichen Wechsel in den Familien der Schulkinder.
An den langen Winterabenden half derselbe den Bauern dreschen. (Bemerkung: Zu dieser Zeit wurde sämtliches Getreide von Hand, d. h. mit dem Dreschflegel gedroschen.)
Für einen Abend erhielt der Lehrer den Lohn von 10 Pfennig. Hein hat mehrere Jahre die Winterschule hier in Schoden gehalten. Auf Hein folgte ein Lehrer namens Gemmel. Dieser bekam als Besoldung pro Kind 10 Groschen.
Er hielt auch während des Frühjahrs und im Sommer Schule, so daß die Kinder während des ganzen Jahres die Schule besuchen mußten. Über die Frequenz der Schule ist mir nichts bekannt. Das Schullokal war noch immer im Hirtenhaus.
Schreiben und Rechnen waren die Unterrichtsfächer. Mit dem 11ten Jahre wurden in der Regel die Schüler entlassen. In diesem Alter empfingen die Kinder auch die 1. hl. Kommunion.
1874 - 1899
Im Jahre 1847 wurde dem Lehrer Klein von Ockfen die hiesige Schulverwaltung mit übertragen. Dieses Schulverhältnis dauerte bis zum Jahre 1864. Während dieser Zeit hatten beide Orte Halbtagsschule. Das Gehalt des Lehrers betrug für beide Schulen 120 Taler. Doch war es dem Herrn gelungen, sich in Ockfen, wo er seinen Wohnsitz hatte, ein nicht unbedeutendes Vermögen zu erwerben.
Er heiratete dort ein vermögendes Bauernmädchen und durch Fleiß und Sparsamkeit brachte er es dahin, daß er zu den vermögenden Leuten von Ockfen gezählt wurde. Seine beiden Söhne sind in Ockfen noch als begüterte Bauern bekannt. Lehrer Klein starb zu Ockfen im Jahre 1878.
Von 1864 bis 1868 hielt hier der Schulaspirant Johann Alles, ein Sohn des damaligen Lehrer Alles zu Irsch, die Schule. Seine Wirksamkeit an hiesiger Schule war nicht von Segen für die Schule. Alles ist gegenwärtig in Amerika.
Auf Alles folgte der Aspirant Jung aus Beurig, ein Sohn des Lehrers Jung, derzeit in Beurig. Aspirant Jung verwaltete die Schodener Schule bis zum Jahre 1869. Er starb im genannten Jahre im jugendlichen Alter von 17 Jahren.
Dem Aspiranten Jung folgte der Aspirant Adams, ein Sohn des Ackerers Adams zur Zeit in Serrig tätig.
Von 1871 bis 1873 wirkte hier Aspirant Neyses, ebenfalls ein Lehrersohn. Sein Vater war Lehrer Neyses von Ayl.
Die Schulen derzeitiger Bürgermeisterei standen zur Zeit der Aspiranten an hiesiger Stelle unter dem Beringschulinspektor Herrn Pfarrer Berkels in Beurig. Vor Pfarrer Berkels in den 40er Jahren war Beringschulinspektor der Herr Pfarrer Guckeisen von Niederzerf.
Günstig und sicherlich für die Entwicklung der Schule war die Verbesserung und Vergrößerung des Schulhauses. Leider wurde das Schulhaus nicht ganz neu aufgebaut, sondern es wurde das alte Haus in etwas besserer Form und Gestalt hergerichtet. Das Haus war bisher einstöckig. Das Schullokal war klein, weil man in dem engen Bering eine Küche für den Schulhalter belassen mußte.
Im Jahre 1875 schritt man zum Umbau des Hauses. Das bisherige Schullokal wurde zur Wohnung für die Lehrperson hergerichtet und der Schulsaal wurde durch Errichtung eines zweiten Stockwerks nach oben verlegt. Wenn auch die hiesige Lehrerwohnung mangelhaft und schlecht ist, so ist der neue Schulsaal aber geräumig und luftig. Besser für Lehrer und Schüler wäre es, wenn damals, als die Gemeinde zu dem Schulumbau schritt, daß die Gemeindevertretung nicht geteilter Meinung gewesen wäre, dann stände die Schule heute an einem besseren Platze.
Das Schulhaus hätte dann auch einen Spielplatz für die Schulkinder und die Mauern der Lehrerwohnung wären nicht so feucht und naß. Ganz sicher wäre sie geräumiger und schöner.
Von 1873 – 1876 war hier als Schulverwalter der jetzige Lehrer Herr Marx zu Taben tätig.
Von 1876 – 1877 leitete der Aspirant Grasmück die hiesige Schule.
Von 1877 – 1879 war die Schule mit dem Schulamts-Aspirant Mondata besetzt, welcher gegenwärtig Lehrer in Lothringen ist.
Von1879 – 1880 war hier als Schulleiter-Aspirant der Lehrer Jakob Weiter aus Faha tätig.
Es war also hiesige Schule nur eine Aspiranten-Stelle.
Die Schülerzahl war zu der Zeit bedeutend höher als in den letzten 10 Jahren. Die Schülerzahl war nie unter 60, während dieselbe in den letzten Jahren nicht mehr als höchstens 50 betrug.
Im Herbst des Jahres 1880 wurde hiesige Schulstelle mit einer Lehrerin besetzt. Fräulein Katharina Schmitz wurde als Lehrerin nach Schoden berufen. Sie wirkte hier bis 1884.
Im Jahre 1884 wurde der Lehrer Rommelfanger von Borg nach hiesiger Schule berufen.
Am 13. Oktober des genannten Jahres wurde ich durch den Kreisschulinspektor, Herr Schäfer, eingeführt. Damals betrug die Schülerzahl hiesiger Schule 48 Schüler.
Mein Schulgehalt betrug 900 Mark (jährlich). Nebenverdienst war nicht vorhanden. 1886 machte ich mein 2tes Lehrexamen zu Wittlich. Im Seminar zu Odenkirchen, Bez. Düsseldorf, machte ich meine erste Lehrerprüfung, weil ich auch dort im Seminar gewesen bin.
Der 1884er Wein gehörte zu den besten Marken des Jahrhunderts. Im gleichen Jahr erhielt die Pfarrei Irsch, zu der auch Schoden gehört, in der Person des noch jetzigen Herrn Pfarrers Tiné einen neuen Pfarrer.
Herr Pfarrer Michel Kahlen, der auch Ortsschulinspektor war, starb 1883 zu Irsch. 1885 zählte hiesige Schule 48 Schüler.
1886
Die Schülerzahl beträgt 52 Schüler. Am 9. März revidierte der königl. Kreisschulinspektor, Herr Schäfer die Schule.
1888
Schülerzahl 47.
1889
Im Herbst erkrankten die Kinder an Diphteritis. 20 Kinder konnten nur mehr die Schule besuchen. Aber nur wenige Kinder sind gestorben.
1890
Im Februar erkranken die Kinder wieder an Diphteritis und zwar viel bösartiger als im Vorjahre. Die Schule mußte geschlossen werden. Von 34 erkrankten Kinder fielen 20 Kinder dieser Krankheit zum Opfer.
1891
Die Schule zählt 20 Knaben und 25 Mädchen.
1893
Am 11. November wurden für die Schule beschafft: eine Lesemaschine, eine Rechenmaschine, ein Globus und ein neues Kruzifix.
Im Dezember folgte ein Meterstab, ein Zirkel und ein Winkelmesser.
1894
Am 1. April wurde das Gehalt des Lehrers von bisher 900 Mark auf 1050 Mark erhöht. Allen übrigen Schulstellen unserer Bürgermeisterei wurden von 900 Mark auf 1200 Mark erhöht, unter der Begründung das der Kreisausschuß, Schoden zu den billigen, alle andere Orte zu den teueren Gegenden gerechnet hätte.
1895
In diesem Winter herrschte hier die Influenza unter den Schulkindern, die Folge war, daß es sehr viele Versäumnisse in der Schule gab.
1896
Am 27. Januar Geburtstagsfeier unseres Kaisers, die dazu führte, daß die Schule am 24. Januar eine neue Flagge bekam. Im Mai erkrankten fast alle Kinder an den Masern. Die Krankheit hinterließ, Gott sei Dank, keine bösen Folgen.
1897
An Ostern sollten 9 Kinder aus der Schule entlassen werden, da aber ein Knabe 14 Tage zu widerrechtlich versäumt hatte und ein anderer Junge aus Trotz der Prüfung nicht beiwohnte, wurden nur 7 Kinder entlassen. Die beiden vorerwähnten Schüler wurden erst am 14 April entlassen, da sie bis dahin das versäumte nachgeholt hatten. Ein denkwürdiger Tag des Jahres 1897 war der 22. März, der hundertjährige Geburtstag des am 9. März 1888 verstorbenen Kaiser Wilhelm I. Der Schulsaal war mit Girlanden und Kränzen geziert. Auf dem Dach des Schulhauses flatterte die neue Nationalflagge. Der Berichterstatter sprach über das Leben und Wirken des Kaisers Wilhelm I. Die Kinder sangen Vaterlandslieder und brachten vaterländische Gedichte zu Gehör. Ein dreifaches “Hoch” auf unseren Kaiser beschließt die patriotische Feier des 22. März in hiesiger Schule.
1898
Am 27. Mai hat die Gemeinde freiwillig, das Gehalt des Lehrers, entgegen dem früheren Beschlusses des Kreisausschusses, von 1050 Mark auf 1200 Mark erhöht und die Alterszulagen auf 140 Mark festgesetzt. Der leitende Gedanke hiesiger Gemeindevertretung war, das Interesse für die Schule. Durch diese Ungleichstellung im Gehalte mit meinen Nachbarkollegen war mir der fernere Verbleib an hiesiger Schule und auch für jeden Nachfolger verleidet. Ich machte der Gemeindevertretung meine Versetzungsgedanken kund, worauf die Erhöhung meines Gehaltes ab 1. April 1898 erfolgte; in Anbetracht des niedrigen Gehaltsatzes und in Betracht der schlechten Wohnung in hiesigem Hause. Heute nachmittag am 5. Juli wurde hiesige Schule durch den Regierungsschulrat Herr Dr. Flügel revidiert. In seiner Begleitung war der Regierungsbaurat Heimsort. Nachdem der Schulrat seine Revision beendet hatte, nahm er und der Herr Baurat eine Besichtigung der Lehrerwohnung vor. Der Herr Schulrat bedauerte die Mängel in der Wohnung und ging mit dem Wunsche, dieselben beseitigen zu können, gegen 3 ½ Uhr in Richtung Biebelhausen davon. Es war das erst Mal, das die Schodener Schule von einem Schulrat revidiert worden ist. Der heurige Sommer hatte in den Monaten August und September eine gewaltige Hitze erzeugt. Der Thermometer zeigte in den meisten Tagen des August eine Temperatur von +27Grad Cel. im Schatten. Der Schulunterricht fiel deshalb an verschiedenen Nachmittagen aus. Selbst im September zeigte der Thermometer oft noch einen Wärmegrad von +23 Grad Cel. und noch mehr. In den Herbstferien wurde in der hiesigen Lehrerwohnung eine Zimmerdecke neu gemacht, weil die vorhandene infolge der Fäulnis der Deckenbalken dem zeitigen Einsturz drohte. Zu gleicher Zeit wurde auch der Stall am Schulhaus einer Reparatur unterzogen. Der Futterraum über dem Stall wurde einige Meter höher gebaut. Die Kosten beliefen sich auf annähernd 300 Mark.
1899
Am 27. Januar wurde der Geburtstag unseres Kaisers gefeiert. Die Feier wurde morgens um 9 Uhr begonnen durch Vortrag des Berichterstatters worauf ein begeisterndes „Hoch“ folgte seitens der Schulkinder. Hierauf verhallten patriotische Lieder und Deklamationen. Nach 10 Uhr war die Schulfeier beendet. Am Abend desselben Tages wurde der Geburtstag seiner Majestät unter reger und heller Begeisterung in der hiesigen Wirtschaft gefeiert. Es ist diese Feier jetzt zum zweiten Male von den Ortseingesessenen in offizieller Weise begangen worden. Das heurige Frühjahr hat sich der hiesigen Bevölkerung sehr avrersair gezeigt. Seit März herrschte unter der Bevölkerung die Influenza derart hartnäckig, daß die Erkrankten wochenlang arbeitsunfähig blieben. Unter der Schuljugend herrschte dazu noch der Ziegenpeter (Mund- und Ohrenspeicheldrüsenentzündung). Die Folge dieser Krankheit war, daß wochenlang, fast beständig 2/3 der Schüler fehlten. Auch der Lehrer war eine Woche lang krank.
1899
Im November erkrankte der Lehrer Rommelfanger. Dieselbe machte einen Vertreter nötig. Der erkrankte Lehrer wurde bis Ende Dezember von Lehrer Müller aus Ockfen und danach durch Lehrer Goebel aus Wiltingen vertreten. Nach Ostern 1900 wurde mit der Vertretung der Schulamtsbewerber Jung betraut, welcher am 23. April durch den Kreisschulinspektor Herrn Werners eingeführt wurde. Die Vertretung dauerte bis zum 9. Juli. Am 10. Juli nahm Lehrer Rommelfanger den Schulunterricht wieder auf. Die Zahl der Schulkinder war wieder auf 63 gestiegen. Herr Jung wurde ab diesem Zeitpunkt nach Mondorf im Kreis Merzig versetzt.
1900 - 1924
1900
Auf Antrag des Kreisbaumeisters Flagge, Saarburg wurde eine Schlafstube der Lehrerwohnung durch Asphaltpapier zwecks Beseitigung der Feuchtigkeit (Nässe) verbessert. Rechnungskosten: 30 Mark.
1901
Am 30. März wurden 4 Kinder aus der Schule entlassen. Eingeschult wurden am 15. April 13 Neulinge. Die Schülerzahl beträgt nun 75 Kinder.
1902
Die Schülerzahl betrug nach Ostern 73 und zwar 33 Knaben und 40 Mädchen. Drei Kinder sind evangelisch.
1903
Am 4 Juli stieg am hiesigen Bahnhofe seine Exzellenz der Herr Landwirtschaftsminister mit mehreren Herrn Regierungsräten aus. An der Eisenbahn war eine Ehrenpforte errichtet. Die Straßen des Ortes waren beflaggt, auch das Schulhaus war mit Blumen und Kränzen geziert und auf dem Dach des Schulhauses wehten Fahnen. Um 7 ¾ Uhr morgens wurde Seine Exzellenz am hiesigen Bahnhofe festlich empfangen. Die Schulkinder begrüßten denselben durch das Absingen der Nationalhymne und brachten dem hohen Herrn ein Dreifaches „Hoch“. Sehr huldvoll dankte der Minister dem Lehrer und den Kindern. Von dort aus begaben sich die Herrn nach der fiskalischen Weinbergsanlage zu Ockfen, bestiegen zunächst aber noch den Turm am neuen Wege. Um 9 ¾ Uhr kehrten sie von Ockfen durch unser Dorf zunächst nach Saarburg; von wo dieselben nach Serrig weiterzogen. Immerhin wird dieses Ereignis für unseren Ort in Erinnerung bleiben, den ein solches feierliches Gewand hatte unser Dorf noch niemals angelegt gehabt. Die Beteiligung des Lehrers an dieser Feier geschah auf Wunsch des Herrn Landrats.
1904
Am 12. November, abends gegen 8 Uhr fand im Schulsaale eine Kriegervereinsfeier statt. Die Feier war eine Festveranstaltung betreffs Einweihung der Fahne des genannten Vereins.
1906
Im November wurde die Vorderseite des Schulhauses neu angestrichen. Ein zufriedenstellender Herbst in den Weinbergen. Preis für das Pfund Trauben 45Pfg.
1907
Zu Ostern dieses Jahres wurden 10 Kinder entlassen, vier waren schon vorzeitig im Herbst entlassen worden, demnach beträgt der Abgang 14. Dreizehn Kinder wurden eingeschult. Die Schülerzahl beträgt 74. Einwohnerzahl 349.
1908
Seit Juni diesen Jahres ist die hiesige Lehrer-Dienstwohnung vermietet worden. Der Mitpreis beträgt 109 Mark pro Jahr. Wegen Unzulänglichkeit der Dienstwohnung war die Beschaffenheit einer eignen Wohnung für den Lehrer durchaus nicht als Luxus zu betrachten. Die alte Wohnung war nicht nur räumlich sehr beschränkt, sondern auch wegen ihrer Feuchtigkeit sehr ungesund.
1910
Vermerk: Wie schon alle Jahre vorher, wurde am 27. Jan. in der Schule Kaisers Geburtstag gefeiert. Wegen der alljährlichen Wiederholung der Schilderung dieser Feier wurde auf die jährliche Wiedergabe dieser erwähnten Feier verzichtet. Auf Antrag der Weinbergsverwaltung der Domäne Ockfen, bei dem königlichen Kreisschulinspektor, wurden die Kinder der hiesigen Schule (mittlere u. Oberstufe) für fünf Nachmittage zur Mithilfe bei der Bekämpfung des Heu- u. Sauerwurms vom Schulbesuch befreit.
9. Juli: Unter den Kindern der Unterstufe sind die Masern ausgebrochen. Es fehlen 12 Kinder schon 14 Tage. Große Hitze im Juli diesen Jahres. Mit dem 1. Nov. des Jahres schied unser Dechant,. Herr Hochwürden Tiné von Irsch aus dem Amt. Er hat 28 Jahre Irsch, Ockfen und Schoden verwaltet. Mit ihm verliert die Schule einen sehr besorgten Ortsschulinspektor. Ihm folgte Herr Pfarrer Johann Willems, Hochwürden in Rehlingen.
1913
Am 26. April verlor die Schule fünf Schüler, die Kinder des Haltestellenvorstehers am Bahnhof, Herr Koch, welcher von hier versetzt wurde.
5.7.1916
Herr Lehrer Rommelfanger ist für die Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober beurlaubt. Die Vertretung übernimmt von heute ab die Schulamtsbewerberin Elisabeth Zeitz aus Saarburg.
1.10.1916
Herr Lehrer Rommelfanger von hier tritt mit dem heutigen Tage in den Ruhestand, nachdem er seit 1884 in unserer Gemeinde segensreich gewirkt hat.
4.10.1916
Heute fand in Saarburg eine kleine Abschiedsfeier von Seiten des Lehrervereines für zwei aus dem Amte scheidende Lehrerinnen und 1 Lehrer statt. Bei dieser Feier überreichte Herr Schulrat Winnikes unserem Herrn Lehrer Rommelfanger anläßlich seines Übertrittes in den Ruhestand den Hohenzollern Hausorden.
22.10.1916
Heute nachmittag 4 Uhr versammelten sich die ehemaligen Schüler und Schülerinnen der hiesigen Gemeinde in der Schule, um einer Abschiedsfeier für den aus dem Amte scheidenden Lehrer Herrn Rommelfanger beizuwohnen. Erschienen waren ferner: der Bürgermeister von Beurig Kirsten, die Herren Geistlichen Pastor Willems/Irsch- und Pastor Michels/Ockfen, sowie die Kollegen der Umgegend. Hr. Pastor Michels eröffnete die Feier. Schulkinder huldigten durch Gesänge und Gedichte und überreichten als Zeichen der Dankbarkeit einen Lehnsessel.
Namens der Gemeinde überreichte Bürgermeister Kirsten unter warmen Worten des Dankes und der Anerkennung eine prachtvolle Wanduhr. Herr Rommelfanger dankte gerührt und lud die Festteilnehmer zu einer gemütlichen Zusammenkunft ein.
1919
Am 01.04.1919 hat der Schulamtsbewerber Austgen die Verwaltung der Schulstelle Schoden übernommen. Derselbe ist am 02.12.1918 aus dem Heeresdienst entlassen worden, nachdem er in den Kriegsjahren 1914/1918 unverwundet in der Front gestanden hatte. Er war im letzten Kriegsjahre Offizier und ist Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse. Vom 01.01.1919 bis zum 01.04.1919 verwaltete er die Schulstelle in Mannebach. Die Schülerzahl beträgt im neuen Schuljahr 74 Kinder.
17. Juli 1919
Ein Antrag des Lehrers um Zahlung von Mietentschädigung wird vom Gemeinderat abschlägig beschieden, da dem Lehrer die Schulwohnung zur Verfügung stehe. Gemeint ist damit, das seit 15 Jahren unbewohnte und während des Krieges als Russenlager (Gefangenenlager) eingerichtete Erdgeschoß des Schulhauses.
01.09.1919
Durch die obige Forderung wurde die Lehrerwohnung nunmehr wohnbar gemacht. Nach Mitteilung des Bürgermeisters wurde gegen die Anforderung der Mietentschädigung Beschwerde erhoben. Die Zahlung der Entschädigung wird dem derzeitigen Verwalter der Schule auch für die Zeit der Nichtbewohnbarkeit der Wohnung vorenthalten.
15.09.1919
Lehrer Austgen wird nach Wehingen im Gau versetzt.
21.10.1919
Die Lehrerin Anna Lehnert verwaltet die Schulstelle bis 9. November.
8. November 1919
Schulamtsbewerber Glaudien wird die Verwaltung der hiesigen Schule übertragen.
15. Dezember 1919
Die Gemeindevertretung bewilligte dem Lehrer das ungekürzte Grundgehalt von 1400 Mark, ferner für die Monate November-Dezember eine einmalige Teuerungszulage von 300 Mark und endlich für das kommende Jahr eine laufende Teuerungszulage von 1000 Mark, die aber nur gezahlt wird bis zur Regelung der Beamtenbesoldungsfrage durch die Reichsregierung.
21.10.1920
Im Schulhause wird elektrisches Licht installiert.
15.09.1920
Lehrer Kaspar Foegen, bisher in Eblingen Kreis Bolche/Lothringen wird zum Lehrer der hiesigen Schule ernannt.
1921
05.03.1921
Der im Hausflur des Schulhauses gelegene Kohlenraum wird zu einem Wohnraum umgewandelt. Der Eingang durch den Hausflur wird dadurch viel bequemer. Der neue Wohnraum erhält auch einen Eingang zur Küche. Der Raum unter der Treppe wird mit Brettern zugeschlagen. Im Keller wird ein Brunnen gegraben, daß in der Küche eine Pumpe installiert werden kann. So erhält das Schulhaus endlich eigenes Wasser. Die Gemeinde pachtet für den Lehrer von Michel Pütz, der z. Zt. in Irsch wohnt, einen Garten neben Peter Jäger gelegen. Nun hat der Lehrer die Möglichkeit sich das Allernotwendigste zu pflanzen.
16.12.1922
Das Schulkind Martin Scheer, geb. am 11.11.1915 starb heute abend um 9 ½ Uhr nach zweitägigem schweren Kranksein infolge erblicher Belastung an Tuberkulose. Am 14. Dezember hatte er noch mit der gewohnten Munterkeit die Schule besucht. Mit so einem raschen Tod hatte niemand gerechnet.
19.12.1922
Beerdigung des vorgenannten Kindes unter Beteiligung aller Schulkinder, die ihrem Mitschüler einen schönen Kranz gewidmet hatten. Eine Seltenheit hat dieser Tag, da an diesem zwei Leichen beerdigt wurden.
27. März 1923
Gesamtzahl der Schulkinder 81.
1925 - 1949
29.05.1925
Der in den Jahren 1877 bis 1879 hier tätige Lehrer Nikolaus Montada starb heute in seinem Heimatdorf Körperich. Er war zuletzt Rektor der Volksschule Bitburg.
16.12.1927
Erstaufstellung einer Weihnachtskrippe im Schulsaal.
11.-13. September 1928
Ausflugsfahrt des 8. Schuljahres an den Rhein bei Koblenz (4 Knaben und 10 Mädchen). Besichtigungen aller Art (Denkmäler, Kirchen und Wallfahrtsorte).
1930
Die Schulkinderzahl beträgt nur 44 Kinder
03.06.1931
Der bisher am Schulhause befindliche Post-Briefkasten wird am Hause der Postagentur (Zimmer) angebracht.
30.05.1932
Beerdigung des Lehrers Peter Fellerich in Trier.
28.06.1932
Beerdigung des Lehrers a. D. Lehnen in Serrig.
12.07.1932
Schulwanderung mit der Ober- und Mittelstufe durch das Tälchen über Wiltingen, Oberemmel, Crettnach, Obermennig, Niedermennig nach Konz. Besuch der Kirche, der Constantinssäule und der röm. Villa-Überreste. Durch ein schweres Gewitter mußte die Wanderung vorzeitig unterbrochen und die Heimreise mit dem Zug angetreten werden.
24.09.1932
Am heutigen Tage starb in Mettlach der Lehrer i.R. Jakob Weiter. Der Verstorbene war von 1879-1880 als Schulaspirant an der hiesigen Schule tätig.
21.03.1933
Schulhaus beflaggt mit Schwarz-Weiß-Rot, Hakenkreuzfahne zur Feier der Eröffnung des neuen Reichstages in Potsdam. Kleine Schulfeier, Ansprache mit Liedern und Gedichten. Freudenfeuer auf dem Schleidkopf. Fackelzug des Jungmänner-Vereins und der Schuljugend.
10.04.1933
Unterricht ausgefallen, wegen der Beerdigung des Lehrers Merkes in Wawern.
13.04.1933
Der Nadelunterricht für die Mädchen wird seit dem 1. April durch die technisch geprüfte Lehrerin Kranzbühler aus Beurig erteilt.
01.05.1933
Feiertag der nationalen Arbeit. Häuser mit frischem Grün und Fahnen geschmückt. Schulfeier, dann schulfrei. Die Schulkinder erhielten seit langen Jahren mal wieder Wecken. Am Nachmittag Festzug durch den festlich geschmückten Ort. Schon am Vorabend hatte sich ein Fackelzug durch das Dorf bewegt, an dem sich die Schulkinder mit Lampions und Fähnchen beteiligt hatten.
26.05.1933
Schulhaus auf Vollmast geflaggt, anläßlich der 10. Wiederkehr des Todestages von Albert, Leo Schlageter.
1934
29.01.1934
Schulfrei wegen Kirmesmontag.
01.05.1934
Schulfrei. Die Schulkinder hören im Schulsaale die Rundfunkübertragung aus Berlin.
Nachdem Austeilung der Wecken.
15.05.1934
Schließung der Schule wegen Keuchhusten.
01.07.1934
Treuekundgebung für den Führer von dem Schulhause mit Ansprache und Liedern.
16.07.1934
Die Schule besucht in Beurig die Vorführung des Filmes „Douaumont“.
30.01.1935
Schulfeier zum 3. Geburtstag des 3. Reiches.
01.03.1935
Schulfeier anläßlich der Heimkehr der Saar.
15.08.1935
Besichtigungsfahrt zu den Schulgärten in Ayl und Weiten, sowie Nells Park in Trier und einer Obstbaumanlage in Perl.
22.12.1935
Versammlung der Schulgemeinde zu einer Weihnachtsfeier der Schule. Ansprache des Lehrers über „Deutsche Weihnacht“. Gedichte und Lieder der Schulkinder. Die Schlußansprache hielt Pg. Niggemann, darauf folgte die Weihnachtsbescherung.
30.01.1936
Schulfeier zum Tag der Machtübernahme. Anhörung einer Rede des Dr. Goebels im Rundfunk.
29.01.1937
Lehrer a.D. Rommelfanger, der am 26. ds. Monats im Alter von 80 Jahren gestorben war, wurde zu Grabe getragen. Er hatte 32 Jahre an hiesiger Schule gewirkt und zwar von 1884-1916. Der erste Band hiesiger Schulchronik zeugt von seinem nimmermüden Schaffen und Werken. Die Schule beteiligte sich geschlossen an seiner Beerdigung und legte zwei Kränze an seinem Grabe nieder.
16.03.1938
Schulfrei aus Anlaß der Rückkehr unseres Führers aus dem befreiten Österreich.
01.07.1938
Die techn. Lehrerin Frl. Johanna Neises, Trier, die seit Ostern 1934 an der hiesigen Schule den Nadelunterricht erteilte, legte wegen Anstellung an der Staatlichen Augusta-Viktoria-Schule in Trier, ihre Beschäftigung an unserer Schule nieder. An ihre Stelle wurde Frau Marx, Trier, mit der Erteilung des Nadelunterrichtes an hiesiger Schule beauftragt.
05.07.1938
Unser Dorf wird mit Zivilarbeitern belegt, zwecks Ausbau der Befestigungsanlagen.
08.07.1938
Unterhalb des Bahnhofs wird ein Reichsarbeitdienstlager errichtet.
31.08.1938
Der Schulsaal wird für 3 Wochen mit Militär belegt. Inft. Regiment 105 aus Trier. Der Schulunterricht fällt bis zu den Herbstferien aus.
09.11.1938
Schulfeier zum Gedenken der Helden vor der Feldherrenhalle in München.
21.12.1938
Weihnachtsfeier in der Schule.
30.01.1939
Schulfrei. Gedenktag der Machtübernahme.
20.03.1939
Schulfrei wegen der Rückkehr unseres Führers aus Böhmen-Mähren.
20.04.1939
Goldenes Wiegenfest des Führers; Nationaler Feiertag. Die Schulkinder wurden mit Wecken beschenkt.
16.05.1939
Abmarsch der Schulkinder nach Saarburg um den Führer begrüßen zu können. Leider wurde den Kindern diese Freude nicht gegönnt, da nur die Reichs- und Gauleiter die Kinder begrüßten.
23.06.1939
Beerdigung des Kollegen Spoden in Büschdorf.
01.09.1939
Schließung der Schule wegen Luftgefahr.
15.11.1939
Rückkehr des Lehrers nach Schoden. Der Unterricht konnte aber noch nicht aufgenommen werden, da der Schulsaal und auch ein Teil der Dienstwohnung noch mit einem Feldlazarett belegt war. Nachdem wurde der Schulsaal wieder mit regulären Truppen belegt.
09.03.1940
Wiederaufnahme des Unterrichts.
01.12.1945
Lehrer Foegen versetzt nach Beuren, Krs Saarburg. Lehrerin Anna Wehr, die seit heute an die hiesige Schule berufen wurde, führt die Chronik weiter. Die Schulmöbel fehlten ganz. Bereits 1944 hatten die einquartierten Soldaten die Schulbänke verbrannt. Am 01.Dezember 1945 übernahm Lehrerin Wehr den Unterricht an der Volksschule Schoden. Die Schule, Kirche sowie das ganze Dorf waren ohne Strom und somit ohne Licht. Schulhelferin Peters übernahm im Juli 1945 für mehrere Monate (bis Februar 1946) den Unterricht in den zwei ersten Schuljahren in den Nachmittagsstunden. Vormittags war sie in der Volksschule Ockfen tätig. Bis zum Juli 1946 war Lehrerin Wehr die einzige Lehrkraft in Schoden.
Weihnachten 1945 wurden zwei Knaben und fünf Mädchen aus der Schule entlassen. Lehrerin Wehr fand bei ihrem Dienstantritt Unterkunft bei den Geschwistern Loch.
Im Januar 1946 erhielt sie endlich ein Fuhrwerk um den Rest ihrer übrig gebliebenen Möbel aus Oberleuken – frühere Dienststelle – nach Schoden zu bringen.
Sie bewohnte nur zwei kleine Räume in der Dienstwohnung, Herr Lehrer Foegen bewohnte noch die anderen Räume. Da die Wohnung zu feucht war, mietete sie, die inzwischen frei gewordene Wohnung bei Nikolaus Loch. Der Schulsaal glich bei meinem Dienstantritt einer Räucherkammer. Die Decke und Wände waren schwarz. Das Gestühl war sehr primitiv. Die Kinder hatten alte Bänke im Ort gesammelt. Als Schreibpulte dienten ebenfalls wacklige Tische. Tintenfässer fehlten total. Auch die Bedürfnisanstalt war in einem sehr schlechten und unhygienischen Zustand.
1946
Im März 1946 übernahm Schulhelfer Musti vorübergehend den Unterricht des 3. und 4. Schuljahres.
1948
Lehrer Sehr hat am 01.05.1948 die Vertretung in der Knaben Oberklasse übernommen. Er kommt zweimal in der Woche nach hier. Lehrerin Wehr erteilt den übrigen Unterricht bis zum 01. Oktober 1949, dem Dienstantritt von Lehrer Krewer. Die Schule erhält den zweiten neuen Anstrich nach dem Kriege.
10.01.1949
Wahl des ersten Elternbeirates. Ergebnis: Alois Fisch, Johann Philippi, Josef Gansemer.
01.10.1949
Heute übernahm der Junglehrer Ernst Krewer die Oberklasse an der hiesigen Schule. In den Weihnachtsferien erhält die Schule neue Bänke. Dieselben wurden in der Schreinerei Schultheis in Saarburg angefertigt und lassen in Bezug auf Holz und Anfertigung zu wünschen übrig.
1950 - 1959
August 1950
Tagesausflug der Mädchenoberklasse über Idar-Oberstein-Kreuznach an den Rhein.
Dampferfahrt auf dem Rhein.
1952
Schulneubau
Im April begannen die Arbeiten am Bau der neuen Schule am Ausgang des Ortes in Richtung Saarburg. Das Bauunternehmen George aus Wiltingen erstellte den Rohbau nach dem Entwurf des Oberbaurat Geißler vom Kreisbauamt Saarburg. Bis zum Herbst wurde der Dachstuhl aufgesetzt. Da Schoden noch keine Wasserleitung hat, mußte das Wasser mit einem Kuhgespann von der Saar her angefahren werden.
1954
Mit Wirkung vom 11. Mai 1954 wurde dem Lehrer Ernst Krewer durch den Herrn Schulrat Bogerts die Leitung der katholischen Volksschule Schoden übertragen. Nach der Schulentlassung betrug die Gesamtzahl der Schüler nur noch 39, während im Jahre 1946 die Volksschule Schoden sogar 92 Kinder zählte. Die Gründe für diesen plötzlichen Rückgang sind in der geringen Geburtenzahl der Kriegs- und Nachkriegsjahre zu suchen. Für die nur 39 Kinder konnte die Schule Schoden keine zweite Lehrkraft mehr beanspruchen.
Die Volksschule Schoden wird einklassig.
Mit Wirkung vom 01. September 1954 wurde Fräulein Anna Wehr nach Wellen/Obermosel versetzt.
Die Genannte hat nach Kriegsende im Herbst 1945 unter den denkbar ungünstigsten Verhältnissen mit dem Schulunterricht wieder begonnen und allein 90 Kinder unterrichtet. Nur schweren Herzens konnte sie sich von Schoden trennen, wo sie 9 Jahre segensreich gewirkt hatte.
Schuljahr 1955/1956
Mir Wirkung vom 01. April 1955 wurde der Lehrer Bernhard Wallrich an die Volksschule Schoden versetzt. Er trat seinen Dienst zu Beginn des neuen Schuljahres, am 19.04. an. Der bisherige Lehrer von Schoden, Herr Krewer, wurde nach Beuren, Kreis Saarburg, versetzt. Lehrer Krewer kehrt nach Schoden zurück. Die gesamte Elternschaft von Schoden hatte einstimmig in einer Versammlung die Rückkehr ihres bisherigen Lehrers gefordert und Ortsbürgermeister Martini beauftragt, ihre Forderung der Schulbehörde zur Kenntnis zu bringen.
Mit Wirkung vom 01. Mai 1955 wurde Lehrer Krewer „versetzungsgleich“ nach Schoden abgeordnet.
Am Ostermontag, dem 11. April 1955, heiratete Lehrer Krewer zu Rom im Petersdom.
Schoden feiert Schulhauseinweihung
Würdige Festfeier in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste.
Rund 120 Jahre alt ist das bisherige Schulhaus in Schoden, das zahlreichen Generationen Erziehungs- und Bildungsstätte war.
Ein Schulhaus aber, das an der verkehrsreichen Hauptstraße liegt und keinen Schulhof besitzt, entspricht den heutigen Anforderungen nicht mehr.
Der Bau eines neuen Schulhauses erschien anfangs unmöglich, weil die Gemeinde die Mittel für ein solches Vorhaben nicht allein aufbringen konnte. Erst als aus Bundesmitteln ein Zuschuß von 100.000,-DM bereitgestellt wurde, schritt man im Frühjahr 1952 zum Bau.
Die Restsumme der Baukosten- die gesamten Kosten betrugen 120.000,-DM – konnten durch Darlehen gedeckt werden. Trotz allem war es noch ein weiter Weg bis zur Fertigstellung.
Der Rohbau war im Sommer 1952 vollendet. Die Herrichtung der Innenräume erfolgte im Jahre 1953. Das neue Gestühl und die notwendige Blendvorrichtung an den Fenstern, konnten erst im März, bzw. Sommer des nächsten Jahres beschafft werden.
Am Mittwoch, den 19. Oktober 1955 konnte endlich das neue Schulhaus eingeweiht und seiner Zweckbestimmung zugeführt werden. Die Bewohner von Schoden machten aus diesem Weihetag ein Feiertag. Die Arbeit ruhte. Das neue Schulhaus war von den Schulkindern festlich geschmückt worden. Von der Straße bis zum Eingang standen zwei Reigen Lorbeerstöcke. An einem hohen Mast wehte eine Bundesfahne. Um 9.00 Uhr zelebrierte Pastor Krämer ein feierliches Dankamt, an dem fast alle Gemeindebewohner teilnahmen. Im Verlaufe der hl. Messe segnete der Priester das neue Schulkreuz, das Lehrer Krewer gestiftet hatte. Nachdem Pastor Krämer die kirchliche Einsegnung der neuen Schulräume vorgenommen und persönlich das Schulkreuz an seinem Ehrenplatz aufgehängt hatte, eröffnete der Bürgermeister die Weihefeier. Er bezeichnete diesen Tag, als ein Tag der aus dem Alltagsleben herausrage und wohl in 100 Jahren nicht mehr in Schoden zu verzeichnen sein werde.
Deshalb freue er und die ganze Gemeinde sich darüber, Landrat Dr. Schaefgen, Pastor Krämer, Schulrat Bogerts und Amtsbürgermeister Kratz als Ehrengäste begrüßen zu können. Der Sprecher dankte dem Landrat und dem Amtsbürgermeister sowie den Bezirks- und Landesregierungen sowie dem Bundesministerium für Kultur- u. Wissenschaft für die gewährte Hilfe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, das alle Kinder die diese Schule verlassen werden, im späteren Leben anständige und ehrbare Mitglieder der menschlichen Gesellschaft sein mögen. Der Kirchenchor sang das Lied „Lobt froh den Herrn“. Schülerin Hannelore Koch trug einen Prolog vor.
Amtsbürgermeister Kratz wies auf die Notwendigkeit des neuen Volksschulgebäudes hin und dankte den Behörden und Regierungsstellen für ihre Mithilfe. Die Schuljugend soll das Haus als ein Herzstück der Gemeinde ansehen, das ihr und der Gemeinde zum Wohl gereiche. Die Glückwünsche der Regierung übermittelte Landrat Dr. Schaefgen. Auch in seinem Namen gratulierte er der Gemeinde Schoden und betonte, daß es der Gemeinde und der Amtsverwaltung eine Genugtuung sein möge, nach vieler Arbeit nun diese Schule fertig zu sehen. Als Geschenk des Kultusministers überreichte er dem Lehrer ein Rundfunkgerät für die neue Schule. Die Kinder, sowie auch die Bevölkerung erfreute sich sichtlich an dieser Gabe.
Anschließend sangen alle Anwesenden die dritte Strophe des Deutschlandliedes.
Schulrat Bogerts betonte die drei festen Säulen der Erziehung: ELTERN; KIRCHE UND SCHULE, die in harmonischer Zusammenarbeit die große Aufgabe erfüllen, die Jugend zu erziehen. Zuerst seien die Räume hier geformt worden. Nun sollen hier junge Menschen geformt werden. Nachdem Bürgermeister Martini die Schlüssel des neuen Schulhauses Lehrer Krewer überreicht hatte, sprach Letzterer das Schlußwort. Er gelobte seine ganze Kraft einzusetzen, damit die katholische Bekenntnisschule zu Schoden den großen Idealen der christlichen Erziehung dienen könne.
Er führte wörtlich aus: „Die neue Schodener Schule ist jetzt durch die Hand des Priesters gesegnet und dadurch zu einem christlichen Haus geworden. Was wir in jedem christlichen Haus finden, hat auch in unserer Schule seinen Ehrenplatz, das Kreuz. Bei all unserer Arbeit wird es uns stets vor Augen sein. Möge nie dieser Tag kommen, an dem eine Hand nach dem Kreuz greift, um es zu entfernen. Als erster Lehrer dieser neuen Schule, spreche ich in dieser Feierstunde meinen Herzenswunsch aus: Möge diese neue Schule eine Bekenntnisschule sein und auch immer bleiben“. Mit dem Tedeum fand die Weihefeier ihren Abschluß. Jedes Kind erhielt von der Gemeinde als Geschenk eine Festbrezel
1956
Endlich in die neue Schule. Obwohl die neue Schule bereits am 19. Oktober vorigen Jahres eingeweiht worden war, mußte der Unterricht noch den ganzen Winter über in der alten Schule erteilt werden, die an Schwärze einer Schmiede oder Räucherkammer nicht nach stand.
Der Ofen qualmte stets und der Rauch machte zeitweise ein Aufenthalt im Schulsaal nicht möglich. Die finanzschwache Gemeinde konnte die Mittel für den teuren Koks nicht aufbringen, ohne den ja die Heizung nicht in Betrieb genommen werden konnte. Das alte Schulhaus war bereits am 5. Dezember 1955 öffentlich meistbietend versteigert worden. Erwerberin war Frau Anna Mertes die das Objekt für 8.000 DM ersteigerte.
23.03.1956
Am heutigen Tage fand der letzte Unterricht im alten Schulhaus statt, nachdem die Kinder die Bänke und die gesamten Lehrmittel in die neue Schule geschafft hatten. Sie dankten alle aus frohem Herzen und stimmten das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ an.
Schuljahr 1957/1958
Mit Wirkung vom 01. April 1957 wurde Lehrer Ernst Krewer „im dienstlichen Interesse“ an die katholische Volksschule Kahren versetzt.
Als Nachfolger des versetzten Lehrers Krewer trat der von Lautzenhausen nach Schoden versetzte Lehrer Carl Richard Conrad seinen Dienst am 19. April 1957 an. Dem Lehrer war versprochen worden, dass die Dienstwohnung innerhalb von drei Monaten fertiggestellt sei. Bis dahin wurde er in einer Behelfswohnung im Hause Matthias Loch, Bahnhofstraße, untergebracht. Die Schule wird zur Zeit von 26 Knaben und 15 Mädchen besucht. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien veranstalteten Schüler und Lehrer einen Elternabend mit Theaterspiel, Chören und Gedichtvorträgen. Der Schulchor wurde durch einige Erwachsene verstärkt. Aus diesem gemeinsamen Singen entwickelte der Lehrer einen Gemischten Chor, der heute bereits 104 Mitglieder hat. (58 aktive Sänger).
1958
Im Januar sammelten die Mitglieder des genannten Chores 500,-DM und überreichten das Geld dem Lehrer zum Ankauf eines gebrauchten Klaviers. Das in freiwilliger Opferbereitschaft erworbene Klavier steht nun auch der Schule zur Verfügung. Dem Gemischten Chor ist auch eine Theaterabteilung angegliedert, die nach fleißigem Üben schon zweimal mit abendfüllenden Theaterstücken vor die Öffentlichkeit trat. Die Opferbereitschaft der Schodener erlaubte es auch, die Tischtennisausstattung für 120,-DM zu erwerben. Das Aufstellen dieser Platte scheiterte bisher an der Ablehnung des Gemeinderates, der nicht zulassen will, daß die geplante Tischtennisabteilung des Gemischten Chores im zweiten leerstehenden Schulsaal ein Heim findet. Schoden verfügt infolge der Kriegsereignisse über keinen Saal, in welchem die Erwachsenen als auch die Jugend zusammenkommen kann. Deshalb werden die Vereinsvorstände und der Schulleiter weiter darauf drängen, daß der leerstehende Schulsaal allen Gemeindemitgliedern zu kulturellen Zwecken zur Verfügung gestellt wird.
Schulhaus und Lehrerdienstwohnungsgebäude:
Die neue Schule ist heute wenige Jahre nach ihrer Einweihung, bereits in einem jämmerlichen Zustand. Türen und Fenstern schließen nicht mehr, der Toilettenanbau ist abgerissen und hat sich um etwa 10 Zentimeter gesenkt. In allen Räumen, vor allem im Gruppenraum, dessen Wände an der Wetterseite völlig zerstört sind, blüht der Salpeter. Abhilfe wird in Anbetracht der traurigen Finanzlage der Gemeinde kaum geschaffen werden. Die Lehrerdienstwohnung ist bis heute noch nicht fertiggestellt. Es fehlt noch der Ausbau des 1. Stockes und der Verputz. Der Lehrer zog am Heiligabend in die untersten Räume der Dienstwohnung ein.
Schuljahr 1958/1959
Die Handarbeitslehrerin Schwester M. Klothilde von den Hildegardisschwestern in Wiltingen wurde am 22.04.1958 versetzt. An ihrer Stelle übernahm den Handarbeitsunterricht an der Volksschule Schoden Theresia Fisch, Schneidergesellin aus Schoden.
Juni 1958
Das United Stats Information Service (USIS) stellte der Schule kostenlos ein Tonfilmgerät zur Verfügung. In einer Freilichtveranstaltung mit Tonfilmen über die USA dankte der Schulleiter den Vertretern des Amerika-Hauses in Koblenz für diese großzügige Geste. Die kulturelle Dorfarbeit erhielt den Namen „Volksbildungswerk Schoden“. Fast jede Woche fand mindestens ein Vortrag mit den jeweils dazu passenden Tonfilmen naturwissenschaftlich-geistiger, musischer, religiöser oder politischer Inhalt statt. Höhepunkt der Arbeit des Volksbildungswerkes waren der Farbfilm „Lili“ und ein Heimatabend mit dem Dichter Matthias Lang.
Im Juli 1958 fiel der Katechismusunterricht 4 Wochen lang aus, da Herr Pastor Krämer zu großen Exerzitien in Wien weilte. Im Schulgebäude schreitet der Salpeterfraß munter fort. Es ist ein Jammer zu sehen, wie der schöne Bau verludert wird. Die Lehrerdienstwohnung ist immer noch nicht fertiggestellt, obwohl der Lehrer seit 01. April 1959 den vollen Mietbetrag (64,-DM) entrichtet. Schulkinder und Lehrer haben die Pflege der im Walde von Förster Kram, Wiltingen, aufgehängten Nistkästen übernommen. Im Monat Januar werden alle Nistkästen abgehängt, kontrolliert auf Besatz, gesäubert und wieder aufgehängt. Zusätzlich werden Brutmöglichkeiten aus Ginster, Bast und Weiden angelegt.
Im Laufe des Jahres wurden endlich die beiden Bunker, die um das Schulgrundstück standen, gesprengt und abgetragen. Nach Beseitigung der Bunker wurden die Blumenbeete von den Schulkindern neu angelegt. Rund um das Schulgelände wurde eine Hainbuchen-Hecke mit 5.000 Pflanzen als Abgrenzung angelegt.
Das Schuljahr schloß am Freitag, dem 20. März 1959.
1960 - 1972
Wegen der Erkrankung des Lehrers, vertrat vom 4. November bis zu den Weihnachtsferien Lehrer Müser aus Ockfen den hiesigen Lehrer. Nur an drei Tagen in der Woche war Unterricht. Im Sommer wurde ca. 100 Meter von der Schule entfernt in Richtung Saarburg ein Schwefelkohlestofflager zur Bekämpfung der Reblaus im gesamten hiesigen Weinbaugebiet errichtet. Wegen der hohen Explosivität des Schwefelkohlestoffes, auch wegen des üblen Geruches protestierte der Schulleiter gegen die Errichtung dieses Lagers. Die Bezirksregierung Trier wies diesen Protest zurück. Der zwei Tage vor Weihnachten abgehaltene Elternabend der Schule fand großen Anklang, so daß er am zweiten Weihnachtsfeiertag wiederholt werden mußte. Außer Liedern und Gedichten führten die Kinder ein weihnachtliches Spiel, „Das deutsche Märchenbuch“ auf.
Am 16. März 1961 verstarb in einem Trierer Altersheim Herr Kaspar Foegen, der 25 Jahre der Gemeinde Schoden ein treuer Lehrer und Erzieher war. Gemeinde und Schule beteiligten sich mit einer Abordnung an der Sterbemesse und der anschließenden Beerdigung.
Die Schulkinder sammelten daheim Geld, um auch in Schoden für den Verstorbenen ein Requiem zelebrieren zu lassen.
Am 25. April wurde ein Ausflug nach Saarburg gemacht. Die Kreissparkasse wurde besichtigt. Nach einer hervorragenden Führung durch alle Abteilung, wurde den Kindern ein Film gezeigt, der zum Sparen aufforderte. Im Juni war kaum ein Unterrichtsfortschritt zu bezeichnen, da ständig bis zu 30% der Kinder an Masern erkrankt waren. Die Schule nahm am 27. September an den Bundesjugendspielen in Saarburg teil. Es gelang den Schülern den Wanderpreis der Verbandsgemeinde Saarburg-Ost für die Saargemeinde zu erringen.
Das Foto zeigt die Ehrung anläßlich der Bundesjugendspiele durch Bürgermeister Josef Martini (links im Bild Lehrer Richard Conrad)
1962
Am 2. Februar fahren Schüler und Lehrer nach Trier, um sich im Stadttheater das Märchen „Der kleine Muck“ anzusehen. Der Zerfall der neuen Schule schreitet fort: Türen und Fenster schließen nicht mehr, Risse im Innen- und Außenputz vergrößern sich, Salpeterbefall wird immer stärker. Die Gemeinde hat an verschiedenen Stellen das Fundament freilegen lassen, um den Salpeterausblühungen auf die Spur zu kommen.
1963
In der Nacht vom 17. auf den 18. Dezember brach ein Brand in einem der oberen unausgebauten Räume der Lehrerdienstwohnung aus. Derselbe konnte von dem Wohnungsinhaber abgelöscht werden. Die Brandursache wurde nicht geklärt.
1964
Während der Beerdigung der mit 59 Jahren an Krebs verstorbenen Frau Elisabeth Gotthard, am Samstag, dem 7. März, war es so kalt, (minus 13 Grad) daß der Lehrer nach der Beerdigung die Schulkinder, die wie erstarrt waren, heimschicken mußte. Am 16. März wurde in der rechten hinteren Ecke des Schulhofes mit dem Bau eines Feuerwehrgerätehauses begonnen, worin gleichzeitig eine Autogarage für den Lehrer eingebaut wird.
Schuljahr 1964/1965
In die Osterferien fiel am 25.03.1964 das 25-jährige Priesterjubiläum unseres Pfarrers, Hochwürden Pastor Josef Krämer. Schulkinder und Lehrer schenkten Herrn Pastor Krämer eine Innenaufnahme der Schodener Kirche, deren Erneuerung das Verdienst des Jubilars ist.
Am ersten Schultag wurde in geheimer Abstimmung erstmalig eine Schülervertretung gewählt. Vorsitzende: Hildegard Zimmer, Beisitzer: Arnold Maxminer, Helene Fisch und Eduard Mertes. In den Sommerferien wurde endlich mit der Ausgestaltung des Schulhofes begonnen. Die Arbeiten zogen sich bis in den Herbst hinein. Eine Teerdecke umgibt jetzt den Schulbau. Vorder- und Hinterfront des Lehrerdienstgebäudes wurden von Sandsteinplatten begrenzt. Anfang Oktober erhält die Schule eine vollautomatische Ölheizung.
Schuljahr 1965/1966
Mit Wirkung vom 01. Oktober wurde der Schulleiter, Lehrer Conrad, zum Oberlehrer befördert.
1966
Am 17.03.1966 erteilte der Gendarmeriebeamte Backes an der Schule einen Verkehrsunterricht.
Kurzschuljahr 1966
Die Kultusminister der Länder der Bundesrepublik haben beschlossen den Schulbeginn einheitlich auf den Herbst zu verlegen. Gleichzeitig wurde in Rheinland-Pfalz das neunte Schuljahr obligatorisch. Um den Übergang des Schuljahrbeginnes von Ostern auf den Herbst kontinuierlich zu gestalten, verfügte der Minister für Unterricht und Kultus zwei Kurzschuljahre.
1. Kurzschuljahr von Ostern 1966 bis zum 30. November 1966.
2. Kurzschuljahr vom 01. Dezember 1966 bis zum Herbst 1967.
Das neue Schuljahr begann am 19. April 1966.
Während des ganzen September herrschte in Schoden eine Masern-Epidemie, wovon 24 Kinder betroffen waren.
Das Schuljahr schloß am 30. November 1966
Wegen der Einführung des 9. Schuljahres (in der Volksschule Irsch) kamen keine Kinder zur Entlassung.
Kurzschuljahr 1967
Das erwähnte Schuljahr begann am 5. Dezember 1966. Laut Ministerialerlaß waren der 1., 2. und 3.12. schulfrei, um den Lehrkräften Gelegenheit zu geben, die erforderlichen Arbeiten vor Beginn des neuen Schuljahres zu verrichten.
1967
Gendarmerie-Hauptmeister Löbach begann am Samstag, dem 14. Januar 1967, mit einer Verkehrsschulung, die alle 14 Tage bis zum Ende des Schuljahres erfolgen soll.
7. Februar 1967
Am 25. April 1967 fand in der Schule eine Gedenkstunde zum Ableben Konrad Adenauers statt. Anschließend schulfrei.
Schuljahr 1967/1968
Das Schuljahr begann am 23. August 1967.
Mit Beginn des Schuljahres wurde die Schule zweiklassig. Herr Vertragslehrer Schaaf aus Tawern, gelernter Schuhmachermeister, übernahm nach seiner pädagogischen Ausbildung das 1.-3. Schuljahr (19 Kinder). Die Schule wird besucht von 28 Knaben und 34 Mädchen. Die im vergangenen Jahr begonnene Ausbildung von Schülerlotzen wurde im Januar beendet, die ausgebildeten Jungen und Mädchen sind seitdem im Einsatz.
3. Dezember 1967: Altenabend
An vorgenanntem Tag wurde in der Schule, initiiert von Bürgermeister Martini, ein Altenabend veranstaltet; die Gestaltung lag in den Händen der Kinder und des Lehrers. Die alten Menschen ab 65 Jahre waren beglückt, daß man ihrer in so schöner Form gedacht hatte.
23. Dezember 1967
An diesem Tag schied die Handarbeitslehrerin Theresia Benz, geb. Fisch, beliebt bei allen Schodener Kindern, wegen Umzuges nach Trier aus dem Dienst aus. Der diesbezüglich Unterricht fiel deshalb bis zum 06. März 1968 aus.
1968
Frau Irmgard Schaaf, Ehefrau des Vertragslehrers Schaaf, gelernte Schneiderin, übernahm den Handarbeitsunterricht. Im Mai dieses Jahres wurde in Saarburg-Beurig der „erste Spatenstich“ für die Hauptschule Saarburg durchgeführt. Es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet. Nach Fertigstellung dieses Projektes wird die Volksschule Schoden aufhören zu existieren.
Schuljahr 1969/70
Führerschein für Radfahrer
Am 09. September 1969 fand in der Schule eine Prüfung für Radfahrer statt. Der größte Teil der Schulkinder bestand die Prüfung und erhielt den „Führerschein für Radfahrer“.
Vertragslehrer Karl Schaaf wurde am 11. Oktober 1969 in einer Feierstunde verabschiedet. Seit dem 23. August 1967 hat er die unteren Klassen unterrichtet.
Herr Schaaf wurde zur Fortsetzung seiner Studien an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Koblenz von der Bezirksregierung Trier beurlaubt.
Da anstelle von Herrn Schaaf keine 2. Lehrkraft von der Bezirksregierung zugewiesen wurde, mußte an der Volksschule Schoden „Schichtunterricht“ eingeführt werden.
Am 18. November 1969 meldete sich Fräulein Lehrerin Elisabeth Stelzl, versetzt von Pellingen nach Schoden, zum Dienstantritt. Endlich konnte wieder ein geregelter Unterricht aufgenommen werden.
Der Schulleiter beging in diesem Jahre sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Frl. Stelzl hatte mit den Schulkindern am Samstag, dem 29. November eine schöne Feier vorbereitet.
Gedichte, Vorträge, Lieder, kleine Spiele und Geschenke erfreuten den Jubilar.
1970
Englischunterricht
Seit dem 5. März erhält die Oberstufe Unterricht in der englischen Sprache.
Halbschranke am Bahnhof Schoden
Anstelle der bisherigen Vollschranke am Bahnhof Schoden errichtet die Bundesbahn, trotz des Protestes der Gemeinde Schoden, eine automatische Halbschranke. Auf Anordnung des Regierungspräsidenten wurde am 10. März 1970 eine Belehrung aller Einwohner und der Schulkinder durch Bundesbahnbeamte am Objekt gehalten.
1971
Nach Fertigstellung der im Bau befindlichen Hauptschule in Saarburg-Beurig wird die Volksschule Schoden aufgelöst werden. In einer, vom Schulleiter einberufenen Sitzung von Gemeinderat, Elternbeirat und der Elternschaft, war Gelegenheit gegeben, die mit der Auflösung zusammenhängenden Probleme zu erörtern. Der Bürgermeister glaubte, die Eltern auffordern zu müssen, sich für die Erhaltung einer Grund-Schule einsetzen zu müssen, wogegen der Lehrer der Auffassung war, gegen das beschlossene Gesetz keine Handhabe zu haben.
Die Auflösung der Volksschule Schoden wurde zum 01. November 1971 von der Bezirksregierung Trier verfügt.
Da die Hauptschule Saarburg noch nicht fertiggestellt ist, wurde obige Verfügung vorläufig ausgesetzt.
Das Schuljahr 1971/1972 schloß am 06. Juli 1972.
Die Auflösung der Volksschule Schoden ist endgültig zum 01.08.1972 verfügt.
Im kommenden Schuljahr werden alle Schüler Schodens in Saarburg unterrichtet.
Die Lehrkräfte Stelzl und Conrad sind an die Hauptschule Saarburg versetzt.